In die Qualität einer Kaffeebohne spielen verschiedenste Aspekte hinein. Diese beginnen beim Anbau und hören bei der Röstung nicht auf. Wollen wir auf den ersten Blick die Qualität einer Bohne erkennen, gibt es selbstverständlich auch hier Anhaltspunkte. Sind die gerösteten Bohnen einheitlich in ihrer Farbe, ohne Flecken und nur wenig Bruch ist auffindbar, so spricht dies schon einmal für die Qualität der Bohne. Einige Qualitätsmerkmale lassen sich nicht direkt durch die Optik erkennen.
Das Anbaugebiet
Generell wird zwischen Hochland- und Tieflandkaffee unterschieden. Dabei gilt: Hochlandkaffee kann als qualitativ hochwertiger bewertet werden als Tieflandkaffee. Warum ist das so? In größeren Höhen reift die Kirsche des Kaffeestrauchs langsamer. Das gibt ihr die Zeit, komplexere Aromen zu entwickeln.
Die Bohnensorte
Die Bohnen Arabica und Robusta sind die Sorten, von denen am häufigsten die Rede ist. Dabei ist insbesondere die Arabica-Bohne, also der Coffea arabica, gefragt. Oft ist diese Bohne der Inbegriff hoher Kaffee-Qualität. In Hinblick darauf, was wir soeben über das Anbaugebiet feststellen konnten, überrascht es nicht, dass Arabica-Bohne in höheren Lagen angebaut werden – nämlich in einer Höhe von etwa 600 bis 1.200 Metern.
Die Röstung
Die Röstung der Kaffeebohne ist ein wichtiger Faktor bezüglich ihres geschmacklichen Profils – vielmehr, sie macht den Kaffee überhaupt erst trinkbar. Für hochwertigen Kaffee kommt die Trommelröstung zum Einsatz, die – im Gegensatz zur schnellen industriellen Röstung bei hohen Temperaturen – mit niedrigeren Temperaturen und mehr Zeit arbeitet. Das gibt dem Kaffee die nötige Zeit zur Entwicklung komplexer Aromen.
Der Grad der Röstung, also hell oder dunkel, entscheidet über das Aroma. Hellere Röstungen sind Säure-betonter, sie werden oft für Filterkaffee verwendet. Dunklere Röstungen verfügen über weniger Säure und mehr Bitterstoffe. Sie werden insbesondere für Espresso gewählt.
Auch andere Aspekte der Espresso-Zubereitung werden vom Röstgrad bestimmt. Dieser bestimmt nämlich auch die Wassertemperatur. Heller geröstete Kaffees würden bei zu hohen Temperaturen verbrennen, sie sind empfindlicher. Länger geröstete, dunkle Bohnen, erfordern bei der Zubereitung eine höhere Wassertemperatur.
Die Mischung macht’s
Damit kommen wir nun zum ersten magischen „M“, der Mischung. Welche Auswirkungen hat welches Mischungsverhältnis letztendlich auf unseren Espresso? Das ist eine wichtige Frage, denn die verschiedenen Bohnensorten – wir konzentrieren uns hier wiederum auf die Sorten Robusta und Arabica – bringen verschiedene Eigenschaften mit.
So sorgt die Arabica-Bohne für einen feinen, komplexen Geschmack. Die Robusta-Bohne hingegen spielt bei der Bildung der Crema eine wichtige Rolle. Auch wenn es möglich ist, eine Crema auch nur mit Arabica zu zaubern: Dafür ist ein wenig Erfahrung nötig. Mit der richtigen Mischung müssen wir auf die Robusta aber nicht verzichten und erhalten trotzdem ein geschmackvolles Ergebnis.
Doch dabei ist stets das Maß der Dinge zu beachten. Ein zu großer Anteil der Robusta-Bohne kann uns zwar eine fingerdicke Crema ins Glas bringen, diese wird aber zur Inkonsistenz neigen und womöglich einen erdigen Nachgeschmack erzeugen. Stattdessen wollen wir einen ausgewogenen, harmonischen Geschmack mit einer schönen Crema kombinieren. Das Verhältnis von Arabica zu Robusta, das wir in italienischen Mischungen finden, bewegt sich zwischen 50/50 und 80/20. Viel Spielraum also, um ausgiebig mit Aromen und Eigenschaften zu experimentieren.